Russland 2009 – Tag chetire

21. Juli 2009

Es geht nach St. Petersburg! Fernab von der Zivilisation in der wir tatsächlich bisher ohne eine Kopeke (die Rubel-Cent, eine Kopeke sind ~0,021 cent) ausgekommen sind war es ja ganz nett, aber echtes Grossstadtgefühl vermissen wir schon ein bisschen. Und das Grosstadtessen. So geht es pünktlich um halb zehn RT (also kurz nach elf) in einem neuen uhrigen Gefährt los in Richtung Internationale Metropole. „One Hour“ RT (mehr als 3 Stunden) später sind wir auch schon da. Das „da“ in diesem Fall ist ein „Hare Krishna Hostel“, das in etwa aus der Gründerzeit dieser Sekte vor einigen hundert jahren zu stammen scheint. Fussbodenbeläge des 8-Stockwerke-Kolosses werden ganz klar überbewertet, in den Aufzügen darf man nicht zu tief einatmen da man sonst alle 4 wände berührt, und die toiletten sind diese teilweise noch diese netten „hängeklos“.
Wir bekommen die einzigen Betten; unser Russischer Freundesstamm, den wir hier zum ersten mal treffen, schlafen auf dem Boden. Wir haben zwar ein schlechtes gewissen, aber die gruppe wäre sowiso zu zahlreich für unsere paar stahlgestänge. Unser Schlafraum ist auch richtig gemütlich, wir verbringen zu zwölft die nacht voraussichtlich in einem ehemaligen wohnzimmer.
Doch vorher gibt es Stadt. Wir laufen in straffem russischem wandertempo zu … wohin eigendlich? Schein niemand so genau zu wissen, die „Leaders“ geben sich zugeknöpft. Wie auch immer, wir kommen irgendwann am „Place with all the Ships“ an, sind angemessen beeindruckt von der Demonstation Russischer Seeschlachtkampfstärke in Form einer einsamen abgetakelten fregatte vor dem alten marinegebäude und entspannen dann auf dem grünen gazprom-rasen direkt davor. Aussdem lernen wir auf diesem weg zwei dinge: Erstens sind die U-Bahnstationen in St. Petersburg tatsächlich beeindruckende in Marmor gehalteneund mit unzählichen Reliefs und Steinfiguren versehene gigantische volkstempel und zweitens kostet das fotografiereden ebendieser sofort 100 Rubel (=2,40€). Jana wurde direkt von den (des englischen icht mächtigem) sicherheitspersonal aus der menge gefischt und auf russisch über die gefahren des „Terrorism“ belehrt. Nicht das es jemals in Russland irgendeinen Anschlag auf die „Metropolitan“ oder auch nur den Versuch dazu gegeben hätte erfahren wir – „But the Government trys to show they care about people“. Na dann. Wizig: Carina wird in der U-Bahn von ein paar Essener Touristen angesprochen, die sich wundern das „diese Pfadfinder“ einfach überall sind. Deutsche Touristen sind einfach überall.
Der Zeitplan gestaltet sich nun RT-Typisch straff und unpassend, die Free-Time zum shoppen fällt ersatzlos weg. Stadtdessen gibt es eine kulinarische Köstlichkeit im Hostel – 5 Minuten Terrine. Auch diese Essen gerät teilweise zur Sitzprobe, denn 45 hungrige Mäuler wollen, jeder einen Papptopf vor sich, mit heissem Wasser aus zwei Ein-Liter-Haushalts Wasserkochern versorgt werden. Grosstadtessen adé …
Und es gibt neue Informationen zum verlorenen Gepäck: Lukas darf auf eine Rückkehr seines Rucksacks morgen (RT) hoffen, in Moskau hat sich offenbar ein herrenloser Pfadfinderrucksack gefunden.

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