Saunagang bei Minusgraden

30. Januar 2012

CIMG2592Zwar nur knappe aber doch entschiedene unter null Grad Kälte gab es am Wochenende. Wir waren im Diözesanzentrum Rüthen zu Gast zum traditionsreichen RoWiLa – dem Winterlager der Roverstufe. Trotz Frost und fiesem Wind trafen sich über sechzig tapfere Roverinnen und Rover dort um den Winter zu genießen. Zu Genießen gab es auch einiges: Wunderbares klares Wetter ohne Schnee oder gar Regen, hellen Sonnenschein und (neu in diesem Jahr) fast ganz trockenes Feuerholz.

Um es kurz zu machen: Der Plan „Zeltsauna“ hat funktioniert. Ein bisschen zu gut vielleicht sogar. Als unbeteiligter Leser muss man zuerst verstehen, das durchgehende Kälte eine extrem beruhigende Wirkung auf den menschlichen Körper hat. Sprich: Man wird wahnsinnig faul. So kam es, das wir anstelle eines neu zu errichtenden Schwarzzeltes kurzerhand das Holz-Spielhaus auf dem Spielplatz des Hauses zur neuen Sauna-Heimstatt erklärten und entsprechend präparierten. CIMG2639Der Haus wurde (mit besagten Schwarzzeltbahnen) angemessen abgedeckt, die Fenster abgehängt, der Innenraum mit Bänken und dem Fass-Ofen ausgestattet und schliesslich ein Vorzelt als Umkleide angebaut. Interessantes Phänomen Nummer eins: anstelle eines nahezu geruchs- und gesichtlosen warmluftbereichs bildete sich eine deutlich sicht- und riechbare Abluftwolke um den fachmännisch verlegten Schornstein. Feuchtes Holz hat, nun auch empirisch belegt, einen sehr viel höheren Drang zur Rauchbildung als trockenes Kaminholz. Wir möchten uns noch einmal ganz eindringlich bei den Gästen des Hauses entschuldigen, die wir mit dieser unvorhergesehenen Nebelwand beinnträchtigt haben. Es lag uns kaum etwas ferner, als die Zimmer in der Nähe des Spielplatzes zu Räucherkammern umzufunktionieren; allerdings hätten die (sehr freundlichen) Gäste natürlich auch die Fenster schliessen können (anstatt in Gruppen gebannt auf unser stolz errichtetes Gebäude zu deuten).

Soweit so warm. Warm war es in der Tat, ein echter ganzer Saunagang war möglich und sogar entspannend. Das auch gleich in mehrfacher Hinsicht: Ein in weiser voraussicht in unmittelbarer Nähe des Einganges positionierter Getränkevorrat sorgte dafür das trotz gefühlten 100°C niemand vertrockenete und die Hähnchenreste vom Vortag mundeten ausgezeichnet – frisch erhitzt auf dem Ofenrost. Selten haben wir uns in einem Winterlager so wohl gefühlt.

CIMG2673Doch dann nahm das unglück seinen Lauf: Aufgrund der immer euphorischer angetriebenen Heizleistung fing irgendwann die Isolation um den Schornstein herum Feuer. Der Brand konnte zwar recht schnell gelöscht werden, doch die Zeltmaterialien in unmittelbarer Entfernung waren dahin. Der Stamm St. Marien besitzt also nun zwei Kunststoff-Fensterbahnen und ein Jurtenhütchen weniger. Haus, Ofen und Menschen blieben glücklicherweise von allem unbeeinträchtigt, nur die Zeltbahnen tragen nun einenn bleibenden Schaden davon. Diese werden selbstverständlich alsbaldmöglich ersetzt.

Alles in allem ein supercooles Lager. Allein schon die Tatsache das sich im Winter schon nur die wirklich hartgesottenen treffen sorgt für eine ganz eigene Athmosphäre. Wir freune und schon auf das nächste Jahr 🙂

Die Fotos der Aktion(en) einschliesslich verwundeter Zeltbahnen gibt es wie immer in der Galerie »

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